Der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt: Ein Licht der Gemeinschaft im alten Neukölln
An nur einem Wochenende im Dezember, am zweiten Advent, verwandelt sich der Richardplatz im Herzen des alten Böhmischen Dorfes Rixdorf in einen der außergewöhnlichsten Weihnachtsmärkte Berlins. Der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist eine bewusste Gegenbewegung zum kommerziellen Trubel der großen Märkte. Hier gibt es keine professionellen Händler. Stattdessen werden alle Stände ausschließlich von lokalen gemeinnützigen Vereinen, karitativen Organisationen und sozialen Projekten betrieben. Es ist ein Markt mit Herz, bei dem jeder Kauf und jeder Glühwein einen guten Zweck unterstützt. Beleuchtet von Hunderten von Petroleumlampen statt elektrischer Lichter, bietet er eine unvergleichlich nostalgische und authentische Atmosphäre.
Atmosphäre & Ambiente: Historisch, herzlich und nicht-kommerziell
Die Atmosphäre ist das, was diesen Markt so besonders macht. Sie ist warm, herzlich und unglaublich gemeinschaftlich. Man spürt, dass die Menschen hier nicht aus kommerziellem Interesse, sondern aus Leidenschaft und Überzeugung dabei sind. Das sanfte, flackernde Licht der Petroleumlampen taucht den historischen Platz und die alten Gebäude in ein warmes, fast magisches Licht. Es gibt keine laute Musik, sondern das Stimmengewirr der Besucher, das Lachen der Kinder und vielleicht ein kleiner Chor, der Weihnachtslieder singt.
Highlights & Attraktionen: Tradition und Gutes tun
- Der karitative Gedanke: Das eigentliche Highlight ist die Tatsache, dass jeder Euro, den Sie ausgeben, direkt an soziale Projekte, Schulen, Kitas oder Kirchengemeinden aus dem Bezirk geht.
- Historisches Handwerk: Oft gibt es Vorführungen von altem Handwerk, wie einem Schmied bei der Arbeit.
- Die drei Weisen aus dem Morgenland: Ein einzigartiger Programmpunkt ist der Besuch der Heiligen Drei Könige, die auf echten Kamelen über den Platz reiten.
- Nostalgische Kinder-Attraktionen: Statt Hightech-Fahrgeschäften gibt es oft ein altes, handbetriebenes Kinderkarussell oder eine kleine Märchenhexe, die Geschichten erzählt.
Kulinarische Genüsse: Wie von Oma gemacht
Das Essen und Trinken ist oft hausgemacht und wird mit Liebe zubereitet. Hier finden Sie keine Massenware.
- Spezialitäten: Selbstgebackene Plätzchen, Waffeln nach altem Familienrezept, deftige Erbsensuppe aus der Feldküche oder Bratäpfel.
- Getränke: Der Glühwein wird oft nach eigenem Rezept angesetzt, und es gibt viele Sorten Kinderpunsch und heißen Kakao.
Praktische Tipps für Ihren Besuch
Wetter-Tipp: Der Markt ist sehr traditionell und bietet nur wenige beheizte Zelte. Warme Kleidung ist absolut entscheidend, um den Abend genießen zu können. Da der Markt nur an einem Wochenende stattfindet, ist er oft bei jedem Wetter gut besucht. Wasserdichte, warme Schuhe sind für das Kopfsteinpflaster ideal.
- Öffnungszeiten: Unbedingt vorher prüfen! Der Markt findet traditionell nur am zweiten Adventswochenende statt (Freitag bis Sonntag).
- Anfahrt: Der Richardplatz ist am besten mit der U-Bahn (U7 Karl-Marx-Straße) zu erreichen. Von dort sind es ca. 10 Minuten Fußweg.
- Bargeld mitnehmen: Da die meisten Stände von kleinen Vereinen betrieben werden, ist Kartenzahlung die absolute Ausnahme.
Fazit
Der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist eine Perle für alle, die dem kommerziellen Weihnachtstrubel entfliehen und die ursprüngliche, gemeinschaftliche Idee von Weihnachten erleben möchten. Es ist ein Markt mit Seele und einer unvergleichlichen Atmosphäre. Wer einzigartige, selbstgemachte Geschenke sucht und dabei Gutes tun möchte, ist hier genau richtig. Ein Besuch ist wie eine kurze, herzerwärmende Reise in eine entschleunigte, freundlichere Zeit.