Es ist ein klassisches Winter-Dilemma in Deutschland. Die Straßen sind weiß von Salz, das Auto ist mit einem grauen, krustigen Film überzogen und die Temperatur pendelt um den Gefrierpunkt. Der Gedanke, es zu waschen, erscheint widersinnig. Friert das Wasser nicht einfach fest? Wird es nicht sofort wieder schmutzig? Viele Autofahrer kommen zu dem Schluss, dass eine Autowäsche im Winter Zeit- und Geldverschwendung ist. Sie liegen falsch. Tatsächlich könnte es die wichtigste Autowäsche des ganzen Jahres sein.
Das Auto im Winter zu waschen, hat nicht nur ästhetische Gründe; es ist ein entscheidender Wartungsakt, der Ihr Fahrzeug vor seinem aggressivsten Feind schützt: dem Streusalz. Dieser Leitfaden erklärt, warum es so wichtig ist und wie man es richtig macht.
Um die Straßen sicher zu halten, streuen die deutschen Behörden jeden Winter Tonnen von Salz (hauptsächlich Natriumchlorid). Dieses Salz senkt den Gefrierpunkt von Wasser und verhindert so die Eisbildung. Während es für Autofahrer ein Lebensretter ist, bedeutet es für die Metallteile Ihres Autos den langsamen Tod.
Die Wissenschaft dahinter ist einfach: Salz + Wasser + Sauerstoff = beschleunigter Rost (Korrosion). Der salzige Schneematsch, der von der Straße aufgewirbelt wird, haftet in jeder Ritze und jedem Winkel Ihres Fahrzeugs. Besonders gefährlich ist er für die Teile, die Sie nicht sehen:
Die Hauptsorge der meisten Fahrer ist die gefrierende Temperatur. Die Autowäsche im Winter ist jedoch vollkommen sicher und effektiv, wenn Sie ein paar einfache Regeln befolgen.
Realität: Dieses Risiko besteht nur, wenn Sie Ihr Auto zu Hause mit einem Schlauch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt waschen. Eine professionelle Waschanlage ist darauf ausgelegt. Sie verwendet temperiertes Wasser und, was am wichtigsten ist, verfügt am Ausgang über leistungsstarke Gebläse, die den Großteil des Wassers entfernen und so das Einfrieren in kritischen Bereichen wie Türschlössern und Dichtungen verhindern.
Das Timing ist alles. Überprüfen Sie Ihre Wetter-App. Der ideale Zeitpunkt für eine Winterwäsche ist an einem Tag, an dem die Temperatur über 0 °C liegt oder zumindest im Laufe des Tages über den Gefrierpunkt steigen soll. Dies gibt verbleibenden Wassertropfen die Chance zu verdunsten, anstatt zu gefrieren.
Eine professionelle, kontaktlose oder Soft-Tuch-Waschanlage ist Ihre beste Wahl. Bei der Auswahl des Waschprogramms ist ein Merkmal nicht verhandelbar:
Nehmen Sie sich nach dem Verlassen der Waschanlage zwei Minuten Zeit für entscheidende Nacharbeiten:
Es gibt keine pauschale Antwort, aber eine gute Faustregel lautet: alle ein bis zwei Wochen, wenn die Straßen konstant gesalzen werden. Wenn Sie viel durch Matsch auf der Autobahn gefahren sind, ist es eine gute Idee, das Auto eher früher als später zu waschen. Das Ziel ist nicht, das Auto perfekt sauber zu halten, sondern den korrosiven Prozess regelmäßig zu unterbrechen, indem das Salz entfernt wird.
Das Auto im Winter zu waschen ist kein Luxus; es ist eine der effektivsten Formen der vorbeugenden Wartung, die Sie durchführen können. Für den Preis von ein paar Tassen Kaffee bekämpfen Sie aktiv den Rost, sichern die Funktion Ihrer Fahrzeugkomponenten und schützen seinen Wiederverkaufswert.
Wenn Ihr Auto also das nächste Mal mit diesem hässlichen Winterschmutz bedeckt ist, ignorieren Sie es nicht. Überprüfen Sie die Vorhersage für den nächsten milden Tag, fahren Sie zur Waschanlage und denken Sie daran, das Programm mit der Unterbodenwäsche zu wählen. Ihr Auto wird es Ihnen im Frühling danken.