Wassersport mit der Klasse: Risikobewertung anhand der Wind- und Wettervorhersage
Aktivitäten wie Kanufahren, Segeln oder Stand-Up-Paddling sind bei Klassenfahrten beliebt. Doch auf dem Wasser ist man dem Wetter direkt ausgesetzt. Eine sorgfältige Risikobewertung ist für Lehrer unerlässlich.
1. Wind: Der entscheidende Faktor
Wind ist die größte Gefahr bei den meisten Wassersportarten.
- Kanu/Kajak/SUP: Bereits ab Windstärke 4 (ca. 20-28 km/h) wird es für Anfänger sehr anstrengend und gefährlich. Ablandiger Wind kann Boote aufs offene Wasser treiben. Planen Sie Touren immer so, dass Sie zuerst gegen den Wind fahren.
- Segeln: Hier ist Wind erwünscht, aber zu viel ist gefährlich. Die Obergrenzen hängen vom Bootstyp und der Erfahrung der Schüler ab. Legen Sie vorab klare Grenzwerte fest (z.B. "Kein Auslaufen bei Böen über Windstärke 5").
2. Gewitter: Die tödliche Gefahr
Wasser zieht Blitze an. Bei der geringsten Gewitterwarnung oder bei aufziehenden Gewitterwolken gilt:
- SOFORT das Wasser verlassen. Kein Diskussionsspielraum.
- Suchen Sie Schutz in festen Gebäuden, nicht unter Bäumen am Ufer.
- Überprüfen Sie das Regenradar vor und während der Tour.
3. Wassertemperatur: Die unsichtbare Gefahr
Auch im Sommer können deutsche Seen und die Nord-/Ostsee sehr kalt sein. Ein Sturz ins kalte Wasser kann schnell zu einem Kälteschock und Unterkühlung führen.
- Informieren Sie sich über die aktuelle Wassertemperatur.
- Bei Wassertemperaturen unter 18°C sind Neoprenanzüge für Aktivitäten wie SUP, bei denen man leicht ins Wasser fällt, dringend zu empfehlen.
- Alle Schüler müssen, unabhängig von ihren Schwimmfähigkeiten, eine passende Schwimmweste tragen.
4. Sonne und UV-Strahlung
Auf dem Wasser ist die UV-Strahlung durch die Reflexion besonders intensiv. Bestehen Sie auf wasserfester Sonnencreme, Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Planen Sie Pausen im Schatten ein.